BERLINER BEZIRKE – RUHE UND ERHOLUNG
Die wirklich schönsten
Orte in Kreuzberg
– Ruhe und Erholung mitten im Trubel –
Was wurde nicht schon alles über Kreuzberg geschrieben. Damals noch der unbeliebte Randbezirk an der Berliner Mauer, in den man sich nachts nicht hinein wagte, zu einer der beliebtesten Gegenden Europas. Kreuzberger Nächte sind lang. Die Gastronomie, der Freigeist und das Nachtleben lockt die Massen an. Es wird gebaut, saniert und die letzten Freiflächen müssen für kostspielige Start-Up-Büros weichen.
Doch auch in einem so lebhaften Ortsteil wie Kreuzberg findet man problemlos ruhige Ecken – man muss nur wissen, wo sie sich verstecken. Wir zeigen euch 9 wirklich schöne Orte im Bezirk, der nie schläft.
01
Körtekiez
“Die Körte kommt” – hieß es 2008 in der Berliner Morgenpost. Und sie sollten recht behalten. Die nur 410 Meter lange Straße zwischen dem Südstern und der Urbanstraße steckt voller Kreativität und ist ein echtes Familienviertel. Trotz der zentralen Lage herrscht dort eine besonders friedvolle Atmosphäre, die vor allem durch die vielen kleinen Geschäfte entsteht. Große namhafte Ketten sucht man vergebens. Ein kleiner, süßer Buchladen im Familienbetrieb, neben einem prämierten Weinhandel, gegenüber sorgt ein liebevoll geführter Spielefachhandel für glückliche Kinderaugen. Von Hektik und Berufsverkehr keine Spur, denn in der Körtestraße herrscht Durchfahrverbot für PKWs.
02
Am
Bezirksdreieck
Um die kleinen Rückzugsorte am Bezirksdreieck zu finden, muss man schon etwas auf die Suche gehen. Am östlichen Ende des Maybachufers treffen drei Bezirke aufeinander: Kreuzberg, Neukölln und Treptow. Am Neuköllner Weichselplatz versammeln sich pünktlich zum Feierabend Familien auf einem großen Spielplatz und stärken sich in den angrenzenden Cafés mit Eis und Waffeln. Auf Kreuzberger Seite trifft man sich im alten Studentenbad, einer kleinen Parkanlage am Landwehrkanal mit Biergarten, Tischtennisplatten und Sportbootanleger. Wem es im Görli zu voll ist, der kommt hier her.
03
Rosenduft
Der interkulturelle Garten Rosenduft im Park am Gleisdreieck wurde für traumatisierte geflüchtete Frauen aus Bosnien und Herzegowina gegründet. Bei ihrer Gartenarbeit kommen sie mit Anwohnern in Kontakt und finden somit schneller Anschluss in der neuen Heimat. Der bunte Garten ist für die Öffentlichkeit zugänglich und begrüßt neben seinen Stammbesuchern immer wieder interessierte Gäste. Schaut doch mal vorbei, lasst euch nieder zwischen Pflanzenbeeten, Gemüse und Kräuter und unterstützt das kreative Projekt.
04
Paul-Lincke-Ufer
Das Paul-Lincke-Ufer ist einer der Gründe, weshalb Kreuzberg in der ganzen Welt bekannt ist. Drei-Zimmer-Wohnungen zum Kaufpreis für über eine Million Euro, sind hier nichts Außergewöhnliches. Auf der 1,2 Kilometer langen Uferstraße reihen sich Sterneküche und Austernrestaurants neben beliebten Kiez-Pizzerien und Hinterhof-Imbissen. Legendär ist der Bouleplatz an der Forsterstraße. Hier treffen sich alteingesessene Kreuzberger – und die es mal werden wollen – zu einer Partie mit Kaffee, Bier und lustigen Sachen zum Rauchen.
05
Friedhöfe an der
Bergmannstraße
Der Gang über einen Friedhof ist verbunden mit Demut, Dankbarkeit für die eigene Gesundheit und stiller Anteilnahme. Der ein oder andere nutzt ihn um sich zu erden und zu besinnen. Im hektischen Kreuzberg kann man solche Orte gut gebrauchen. Der 20 Hektar große Friedhof an der Bergmannstraße besteht in Wahrheit aus 4 Friedhöfen, die durch geöffnete Mauern miteinander verbunden sind. Das Gelände gilt als artenreichste Grünfläche und ist der Standort zahlreicher Brutvögel. Mit dem Betreten der Anlage verschwindet der hupende Berufsverkehr und alles was bleibt, ist Ruhe und Bescheidenheit.
06
Denkmal
Viktoriapark
Bei dem Gedanken an das Denkmal im Viktoriapark, beginnt bei vielen sofort das Kopfkino. Das imposante Bauwerk mit dem großen Plateau befindet sich nicht nur in, sondern auch auf dem Kreuzberg – Berlins höchster innerstädtischer Erhebung. Von dort oben schaut man auf den bekannten Wasserfall, hinab auf die Stadt und alle großen Sehenswürdigkeiten. Am Abend strahlt das Lichtermeer der Großstadt in den herrlichsten Farben und Paare, und die es mal werden wollen, genießen das Leben bei Wein und Pizza aus dem Bergmannkiez.
07
Lohmühlen-
insel
Die für den Autoverkehr geschlossene Lohmühleninsel am Rand zu Alt-Treptow ist der Rückzugsort für alle, denen der Görlitzer Park zu viel ist. Von den Uferwegen bekommt man einen Blick über den Landwehrkanal auf die gegenüberliegenden Altbauten am Heckmannufer, einer einst vergessenen Gegend um die man sich nun reißt. Auf der Insel wechseln sich aktive Zonen mit Tischtennisplatten, Boulebahn und Kletterwand mit ruhigen Zonen ab. So kann man sich z.B. auf Holzliegen fläzen und die Picknick-Lounge mit der Familie besuchen.
08
Willibald-Alexis-Straße
Die Willibald-Alexis-Straße ist der schönste Straßenzug in dem eh schon bezaubernden Bergmannkiez. Sie befindet sich am südlichen Rand des Viertels; zwar mittendrin, doch irgendwie mit einem ganz eigenen Charme. Es ist hier deutlich ruhiger als im Zentrum und auch die Gastro-Dichte ist stark reduziert. Besonders schön sind die langen Girlanden, die Anwohner zwischen den Häuserseiten aufgespannt haben und für eine dauerhaft festliche Stimmung sorgen.
09
Planufer
Der Spaziergang am Planufer ist mittlerweile ein fester Bestandteil auf der To-Do-Liste von Touristen und vor allem Neuberlinern. Wer die Uferstraße für sich haben möchte, der muss sich einen regnerischen Morgen aussuchen. Trotz des hohen Besucheransturms schafft der begrünte Weg am Landwehrkanal immer ein gutes Stück entspannter zu sein, als der umliegende Kiez. Wahrscheinlich liegt es an der Gründerzeit-Architektur, den vorbei schippernden Dampfern oder dem Duft echter italienischer Pizza aus den Restaurants.
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